"Warnung! Geschichte kann zu Einsichten führen und verursacht Bewusstsein" (Inschrift Zeitgeschehen)
Der Geschichtsunterricht an der MG zielt darauf ab, unseren Schülerinnen und Schülern zentrale historische Themen und Fragestellungen lebensnah zu vermitteln, und fordert sie heraus, historisches Bewusstsein und die eigene Urteilsfähigkeit zu entwickeln.
Immer da, wo es möglich und sinnstiftend ist, verknüpfen wir die globale Geschichte mit Ereignissen und Entwicklungen der Regionalgeschichte.
Themen und Kurzbeschreibung
Im 1. und 2. Jahr werden Geschichte und Geografie in unserer Schule als ein Fach gemeinsam unterrichtet (3 Stunden pro Woche). Die Themen aus beiden Fächern wechseln sich dabei ab. Außerdem werden methodische Grundlagen eingeübt. In den ersten beiden Jahren zielt der Unterricht ganz besonders darauf ab, mit unseren Schülerinnen und Schülern die Orientierung in Raum und Zeit einzuüben. Ab dem 3.Jahr haben alle Schüler dann 2 Stunden Geschichte pro Woche. Thematisch setzen wir im ausgehenden Mittelalter an und behandeln u.a. die Renaissancezeit, in der der europäische Mensch seinen eigene Persönlichkeit in Kunst und Kultur entwickelte wie nie zuvor und sein Weltbild erweiterte, etwa durch die großen Entdeckungsreisen. Das 4.Jahr wird hauptsächlich von Revolutionen geprägt: Amerikanische, Französische und auch die Belgische Revolution hatten weitreichende Konsequenzen für die politisch-gesellschaftliche Entwicklung in der westlichen Welt; die Industrielle Revolution läutete endgültig die sozialwirtschaftliche Moderne ein und prägte das 19. und 20.Jahrhundert mit Massenproduktion und Umweltverschmutzung . Im 5.Jahr liegt der Fokus auf dem Imperialismus und der kolonialen Aufteilung der Welkt durch westeuropäische Staaten. In diesem Zusammenhang widmen wir der Kolonie Belgisch-Kongo ganz besondere Aufmerksamkeit und erläutern an diesem Beispiel auch die Dekolonialisierung in den 1950er/1960er Jahren des 20.Jahrhunderts.
Der 1.Weltkrieg leitet dann in s 6.Jahr über, wo ein besonderer Schwerpunkt auf die Regionalgeschichte gelegt wird. Das Gebiet Eupen-Malmedy und seine Bewohner, unsere Vorfahren, haben die Folgen des 1.Weltkriegs und auch die Spannungen der Zwischenkriegszeit deutlich am eigenen Leibe verspürt. Der 2.Weltkrieg mit der katastrophalen Zerstörung unserer Heimat während der Ardennenoffensive wird ebenso kritisch beleuchtet wie die Nachkriegszeit mit Säuberung und Wiederaufbau in einer Welt des Kalten Krieges. Abschließend werfen wir auch einen vertieften Blick auf die innerbelgische Entwicklung nach 1945 und ergründen das zunehmend schwierige Verhältnis zwischen den Flamen und Wallonen in Belgien, das unter heftigen Geburtswehen zur Abkehr vom Einheitsstaat und zur Entwicklung eines föderalen Belgiens führte, wo auch die deutschsprachige Minderheit ihren Platz gefunden hat.
Ziele und Methoden
Neben dem Erwerb historischer Kenntnisse und Zusammenhänge beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit besonderen Arbeitsweisen und Methoden von Historikern. Sie stellen Fragen an die Geschichte und erlernen das selbstständige Untersuchen sowie Beurteilen von Zeugnissen der Vergangenheit (z.B. Textquellen, Bilder, Denkmäler, archäologische Quellen, Lieder und Filme …).
Um das Gelernte zu festigen, werden diese Arbeitsmethoden regelmäßig eingeübt.
„Je weiter man zurückblicken kann, desto weiter wird man vorausschauen.“ (Winston Spencer Churchill)
Das Fach Geschichte leistet somit einen Beitrag zur Herausbildung eines historisch-politischen Bewusstseins, zur Entwicklung persönlicher Verantwortung und zur aktiven Teilhabe an zukünftigen gesellschaftlichen Aufgaben.
Ergänzt wird der Unterricht durch den Besuch außerschulischer Lernorte, an denen Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes „begreifbar“ und „erlebbar“ werden kann.